Datensicherung für Unternehmen und Behörden: Strategien, Pflichten und Best Practices

Key Facts zur Datensicherung
👉 Laut KPMG/Statista verzichten rund 29 % der KMU auf regelmäßige Backups
👉 Ohne verlässliche Backup-Strategie drohen hohe Kosten und Betriebsunterbrechungen
👉 Moderne Datensicherungsstrategien kombinieren lokale und Cloud-Backups
👉 Backup und Archivierung erfüllen unterschiedliche Anforderungen
👉 Automatisierte Backups und kontinuierliche Überwachung erhöhen die Datensicherheit
👉 Regelmäßiges Testen der Wiederherstellung und eine klare Notfallplanung sind essenziell
Was ist Datensicherung?
Datensicherung umfasst das regelmäßige Erstellen und Speichern von Kopien wichtiger Daten. Ziel ist es, diese vor Verlust, Manipulation oder unbefugtem Zugriff zuverlässig zu schützen. Die Sicherung von Daten garantiert, dass diese im Notfall schnell und vollständig wiederhergestellt werden können.
Das Spektrum an Maßnahmen reicht von einfachen Backups auf externen Festplatten bis hin zu komplexen, automatisierten Lösungen mit Cloud-Anbindung, Netzwerk-Datensicherung und kontinuierlicher Überwachung. Gerade im geschäftlichen und behördlichen Umfeld greifen gesetzliche Vorgaben (z. B. GoBD, DSGVO, BSI, IT-Grundschutz), sodass regelmäßige und sichere Backups keine Option, sondern Pflicht sind. Eine aktuelle KPMG/Statista-Studie zeigt, dass trotz dieser Vorgaben noch immer etwa 29 % der deutschen KMU keine regelmäßigen Backups durchführen – mit zum Teil gravierenden Folgen für die Betriebskontinuität.
Was ist der Unterschied zwischen Datensicherung und Datenschutz?
Obwohl die Begriffe Datensicherung und Datenschutz ähnlich klingen und häufig miteinander verwechselt werden, unterscheiden sie sich grundlegend in Ziel und Maßnahmen. Während die Sicherung von Daten darauf abzielt, ein Backup aller relevanten Daten zu erstellen und diese unabhängig vom ursprünglichen Speicherort auf einem separaten Medium oder einer anderen Infrastruktur zu speichern, beschäftigt sich der Datenschutz mit der Wahrung der Rechte und Persönlichkeitsdaten der Nutzer.
Datenschutz und Compliance
Datenschutz ist ein rechtliches Schutzgut, das durch Gesetze wie die DSGVO streng geregelt ist und in Unternehmen und Behörden als Compliance-Pflicht verankert ist. Ziel ist es, unerlaubten Zugriff auf personenbezogene Daten zu verhindern, Datenmissbrauch zu unterbinden und sicherzustellen, dass sensible Informationen nur autorisierten Personen zugänglich sind. Maßnahmen zur Umsetzung reichen von der Definition klarer Zugriffsrechte über die Verschlüsselung bis hin zur Anonymisierung sensibler Daten.
Wiederherstellung von Daten
Die Datensicherung hingegen dient in erster Linie dem Schutz vor Datenverlust – etwa bei Hardwaredefekten, Cyberangriffen, menschlichen Fehlern oder Naturkatastrophen. Hier steht die Wiederherstellung im Vordergrund: Ein gelungenes Backup ermöglicht einen schnellen und möglichst vollständigen Restore der Daten und Systeme. Im Unternehmensalltag verschränken sich Datenschutz und Datensicherung jedoch oft und müssen gemeinsam gedacht werden, damit sowohl vorgeschriebene Aufbewahrungsfristen als auch die Integrität und Verfügbarkeit geschäftskritischer Daten gewährleistet sind. Wird beispielsweise bei der Wahl der Sicherungsmethode nicht auf bewährte Verfahren wie inkrementelle Datensicherung geachtet, können hohe Kosten oder operative Nachteile entstehen.
Datensicherung in Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen
Sowohl für Unternehmen als auch für öffentliche Einrichtungen ist die Sicherung von Daten heute ein kritischer Erfolgs- und Sicherheitsfaktor. Laut dem aktuellen “Branchenkompass IT-Backup 2023” (vom Bitkom Digitalverband) setzen inzwischen rund 92 % aller deutschen Unternehmen mit über 20 Mitarbeitenden strukturierte Backup-Konzepte und regelmäßige Sicherungsmaßnahmen ein. Besonders der Schutz vor Ransomware-Angriffen und die Einhaltung von Compliance-Vorgaben werden häufiger denn je als Hauptgründe genannt (ebd.). In Behörden ist der Anteil sogar noch höher, da hier gesetzliche Vorgaben (z. B. BSI IT-Grundschutz) verpflichtend sind.
Hohe Schäden durch Datenverlust
Dennoch zeigt eine Studie von KPMG und Statista (2023): Jedes vierte mittelständische Unternehmen in Deutschland hatte in den vergangenen drei Jahren mindestens einen ernsten Vorfall, bei dem Daten durch technische Störungen, Schadsoftware oder Bedienfehler verloren gingen. Die wirtschaftlichen Schäden, die durch fehlende oder lückenhafte Backups entstanden sind, lagen im Schnitt bei über 80.000 Euro pro Ereignis – Tendenz steigend.
Backup vs. Archivierung
Im Alltag und in der IT werden die Begriffe Backup und Archivierung oft synonym verwendet – dabei gibt es entscheidende Unterschiede. Ein Backup dient in erster Linie der Datensicherheit. Typischerweise werden Backups automatisch erstellt und regelmäßig überschrieben, damit im Fall eines Systemausfalls, eines Fehlers oder eines Angriffs eine aktuelle Sicherungskopie zur Verfügung steht.
Die Archivierung erfüllt hingegen andere Anforderungen: Hier geht es um das langfristige, revisionssichere Speichern von geschäftskritischen Dateien, oft über viele Jahre hinweg. Archivierungslösungen sind also vor allem für die Aufbewahrung und Nachvollziehbarkeit bestimmter Daten relevant, während die Backup-Strategien darauf ausgerichtet sind, die tägliche Verfügbarkeit und eine schnelle Wiederherstellung zu garantieren.

Was ist eine Sicherheitskopie?
Eine Sicherheitskopie bezeichnet grundsätzlich eine weitere Kopie von wichtigen Daten, die getrennt vom Original an einem sicheren Ort gespeichert wird. Sie dient als Absicherung gegen den Verlust der Originaldaten und ist das wohl einfachste Prinzip der Datensicherung. Schon das manuelle Kopieren von Dateien auf eine externe Festplatte kann als Sicherheitskopie gelten. Für eine verlässliche und effiziente Sicherung sollten Unternehmen jedoch regelmäßig auf moderne Backup-Strategien und automatisierte Prozesse setzen, bei denen das Medium, auf dem die Daten gesichert werden, sorgfältig ausgewählt ist.
Die 3-2-1-Regel einfach erklärt
Die 3-2-1-Regel ist ein bewährtes Konzept der Datensicherung, das sich leicht merken lässt und dennoch maximale Sicherheit bietet. Sie lautet: Behalte mindestens drei Kopien deiner Daten, speichere diese auf zwei unterschiedlichen Speichermedien – wie etwa Festplatte und Cloud – und lagere mindestens eine Kopie an einem externen Ort, also außerhalb des eigenen Firmenstandorts. Die 3-2-1-Regel lässt sich auf verschiedene Backup-Methoden anwenden und bietet Entscheidern eine zuverlässige Basis für nachhaltige Backup-Strategien.
Was ist eine logische Datensicherung?
Eine logische Datensicherung konzentriert sich darauf, Daten auf der Ebene der Datenstrukturen, etwa einzelner Dateien, Datenbanken oder Benutzerverzeichnisse, zu sichern – im Unterschied zu einer physischen Sicherung, die komplette Speichermedien oder Systempartitionen abbildet. Bei der logischen Datensicherung wird auf die eigentlichen Dateien und deren logische Zusammenhänge fokussiert: So kann beispielsweise gezielt ein Ordner mit Kundendaten regelmäßig automatisiert gesichert werden, ohne das gesamte System zu duplizieren. Die Vorteile liegen insbesondere in einer flexibleren Nutzung des vorhandenen Speicherplatzes in schnelleren, inkrementellen Datensicherungen, da nur wirklich veränderte Daten erfasst und gesichert werden. Hier kommt bei der Datensicherung das Generationenprinzip als Methode zum Einsatz, wodurch Ressourcen geschont und zugleich maximale Sicherheit erreicht werden kann.
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Arten von Datenbackups
Unternehmen und Behörden stehen heute verschiedene Backup-Methoden zur Verfügung, die sich in Aufwand, Zuverlässigkeit und Kosten unterscheiden. Moderne Lösungen setzen auf eine Kombination aus lokalen und cloudbasierten Backups und passen die Strategien an die jeweiligen Anforderungen an.
Welche 4 Arten der Datensicherung gibt es?
Die vier klassischen Arten der Datensicherung sind:
- Vollbackup
- inkrementelle Datensicherung
- differentielle Datensicherung
- Mirroring
Bei einem Vollbackup werden sämtliche Daten vollständig gesichert – das sorgt für höchste Datensicherheit, benötigt aber viel Speicherplatz und Zeit für die Sicherung. Die inkrementelle Datensicherung sichert nach der ersten Vollsicherung nur die Daten, die seit dem letzten Backup verändert wurden. Das spart Speicherplatz und Zeit, kann die Wiederherstellung jedoch aufwendiger machen.
Die differentielle Datensicherung speichert jeweils alle seit dem letzten Vollbackup veränderten Daten – sie bietet einen Mittelweg zwischen Speicherbedarf und Einfachheit bei der Wiederherstellung.
Mirroring (Spiegelung) bedeutet, dass Daten in Echtzeit auf ein zweites Speichermedium gespiegelt werden. Das Medium sollte dabei möglichst ausfallsicher gewählt werden, um eine permanente Datenverfügbarkeit zu gewährleisten. So besteht immer eine identische Kopie. Allerdings ist der Aufwand hoch und versehentliche Löschungen werden direkt übernommen.
Art der Datensicherung | Was wird gesichert? | Vorteile | Nachteile |
---|---|---|---|
Vollbackup | Alle Daten komplett | Maximale Sicherheit, einfaches Restore | Hoher Speicherbedarf, dauert lange |
Datensicherung inkrementell | Nur veränderte Daten seit letztem Backup | Geringes Datenvolumen, schnell | Restore aufwendiger |
Datensicherung differenziell | Alle Änderungen seit letztem Vollbackup | Schneller Restore | Mittelgroßer Speicherbedarf |
Mirroring | Realtime-Kopie aller Daten | Immer aktuelle Spiegelung | Sofortige Fehlerübernahme, hoher Aufwand |
Alle vier Methoden haben ihre Berechtigung – die Entscheidung hängt von den spezifischen Anforderungen und Prioritäten des jeweiligen Unternehmens oder der Behörde ab.
Continuous Data Protection im Überblick
Continuous Data Protection (CDP) ist eine innovative Backup-Methode, bei der sämtliche Änderungen an den Daten fortlaufend und automatisch gesichert werden. So gehen selbst kleinste Anpassungen nicht verloren und die Wiederherstellung kann auf einen beliebigen Zeitpunkt zurückgesetzt werden – ein klarer Mehrwert, besonders für Unternehmen mit kritischen Workloads. Allerdings sind CDP-Lösungen meist mit höherem technischem Aufwand und zusätzlichen Kosten verbunden. Sie können bestehende Datensicherungskonzepte ergänzen, sollten aber im Hinblick auf die individuellen Anforderungen und Compliance-Vorgaben sorgfältig geprüft werden.
Im nächsten Abschnitt gehen wir gezielt auf die Unterschiede der Datensicherung für Unternehmen und Behörden ein und zeigen, worauf es in der Praxis besonders ankommt.
Unterschiede der Datensicherung für Unternehmen und Behörden
Die Anforderungen an die Datensicherung unterscheiden sich in Unternehmen und Behörden teils deutlich – sowohl in Bezug auf rechtliche Vorgaben, als auch bei der praktischen Umsetzung und beim Einsatz technischer Lösungen. Während für beide grundsätzlich der Schutz sensibler Daten und die schnelle Wiederherstellung im Ernstfall im Vordergrund stehen, prägen insbesondere gesetzliche Vorschriften, Compliance-Fragen und Ressourcenausstattung die Backup-Strategien.
Datensicherheit und Compliance in Unternehmen
Unternehmen stehen häufig vor der Herausforderung, die Sicherung ihrer Daten an unterschiedliche gesetzliche Richtlinien und branchenspezifische Vorgaben (z. B. GoBD, HGB oder ISO 27001) anzupassen. Neben der reinen Sicherheit und Verfügbarkeit der Daten geht es bei der Datensicherung für Unternehmen auch um Nachweispflichten und Wirtschaftlichkeitsaspekte.
Immer mehr Unternehmen etablieren zur Datensicherung Strategien für die Entwicklung robuster, zukunftssicherer Backup-Lösungen. Viele Organisationen lassen ihr individuelles Datensicherungs-Konzept von IT-Sicherheitsexperten prüfen und kontinuierlich anpassen.
Kombination von Backup-Varianten
Vor allem Mittelständler setzen auf eine Kombination mehrerer Backup-Varianten: Typischerweise kommen Vollbackups in festen Intervallen zum Einsatz, flankiert von inkrementellen oder differentiellen Datensicherungen zur Reduktion des Speicherbedarfs. Unternehmen bevorzugen zudem automatisierte Datensicherung und Monitoring-Lösungen, um Fehlerquellen zu minimieren und die Wiederherstellung zu beschleunigen.
Weitere Merkmale:
- Mischung aus lokalen und Cloud-Komponenten erhöht Ausfallsicherheit
- Pflicht zur revisionssicheren Datensicherungs-Dokumentation und regelmäßigen Restore-Tests
- Fokus auf geringe Ausfallzeiten und flexible Skalierbarkeit
Kosten steigen mit dem Datenvolumen
Laut Bitkom Digitalverband (2023) haben inzwischen rund 41 % der deutschen Unternehmen wesentliche Backup-Prozesse automatisiert, um den Aufwand für Administration und Kontrolle zu verringern. Die Kosten für Datensicherung steigen mit dem Datenvolumen: Im Schnitt investieren mittelständische Unternehmen rund 2,8 % ihres gesamten IT-Budgets in Backup und Notfallwiederherstellung (KPMG-Studie, 2023).
Datensicherheitspflichten für Behörden
Behörden sind an besonders strenge Vorgaben gebunden. Die rechtliche Grundlage bilden der BSI IT-Grundschutz, die DSGVO sowie zahlreiche weitere Bundes- und Landesvorschriften. Öffentliche Einrichtungen dürfen in vielen Fällen nur zertifizierte Software und Infrastruktur nutzen und sind verpflichtet, sensible Daten im Bundesgebiet oder innerhalb der EU zu speichern. Auch das Generationenprinzip in der Datensicherung – mehrstufige Sicherheitskopien aus verschiedenen Zeitpunkten – ist gesetzlich geregelt.

Die wichtigsten Datensicherungs-Maßnahmen betreffen daher nicht nur den Schutz und die Verschlüsselung sensibler Dateien, sondern auch regelmäßige Wiederherstellungs-Tests und umfassende Notfallpläne im Sinne der sogenannten Business Continuity.
Die Backup-Konzepte in Behörden sind oft deutlich stärker formalisiert als in Unternehmen. Kritische Verwaltungsdaten werden häufig redundant in mehreren Rechenzentren hinterlegt, verschlüsselt übertragen und regelmäßig auf Konsistenz geprüft.
Wie sichern Unternehmen ihre Daten?
Die meisten Unternehmen verfolgen eine individuell zugeschnittene Backup-Strategie, die sich je nach Größe, Schutzbedarf und IT-Architektur unterscheidet. Besonders verbreitet sind kombinierte Sicherungskonzepte, bei denen lokale Backups auf Servern und externen Festplatten mit Cloud-Datensicherung ergänzt werden.
Automatisierte Datensicherung und Monitoring sind etablierter Standard, ebenso wie die regelmäßige Kontrolle der Backup-Integrität und der Einsatz von inkrementellen wie differentiellen Datensicherungen.
Maßnahmen für Datensicherung in kleinen Unternehmen
Gerade kleine Unternehmen setzen oft auf pragmatische Lösungen. Typisch sind:
- Die Verwendung von einfach bedienbarer Software für Datensicherung
- Backup auf externe Festplatten oder Cloud-Systeme
- Unterstützung durch externe IT-Dienstleister
Da hier das IT-Budget meist begrenzt ist, werden viele Aufgaben an Dienstleister ausgelagert oder in Minimalvarianten umgesetzt.
Wie oft sollten Unternehmen ihre Daten sichern?
Wie oft ein Backup erfolgen sollte, richtet sich nach den betrieblichen Anforderungen und der Geschäftskritikalität der jeweiligen Daten. In vielen Betrieben ist mindestens ein tägliches inkrementelles Backup üblich; zentrale Systeme werden oft zusätzlich wöchentlich komplett gesichert. Branchenübergreifend hat sich die 3-2-1-Regel als Best Practice etabliert, wobei besonders wichtige Daten mehrfach und getrennt gespeichert werden.
Technische und organisatorische Umsetzung in Behörden
Bei Behörden folgt sowohl die technische als auch die organisatorische Ausgestaltung der Datensicherung verbindlichen Vorgaben. In der Regel werden zentral gesteuerte Backup-Systeme eingesetzt, die automatisierte Dokumentation, verschlüsselte Speicherung und regelmäßige Notfallübungen sicherstellen. Besonders relevante und schutzbedürftige Datensätze – etwa Steuer- oder Justizdaten – werden oft mehrmals täglich, zum Teil sogar nahezu kontinuierlich über inkrementelle Methoden und mit hohem Anspruch an die Datenintegrität gesichert.
Wie oft Behörden ihre Daten sichern
Die Häufigkeit der Sicherungen in Behörden ist gesetzlich festgelegt und richtet sich nach der jeweiligen Datenkategorie. In der Praxis bedeutet das oft mehrfache tägliche, automatisierte Backups und regelmäßige Wiederherstellungstests, insbesondere für kritische oder datenschutzsensible Bestände.
Datensicherung in der Cloud
Cloud-Lösungen gewinnen als moderne Datensicherungs-Methoden für Unternehmen und Behörden zunehmend an Bedeutung. Mit Cloud-Backups können sowohl große Datenmengen flexibel gespeichert als auch komplexe Sicherungskonzepte effizient umgesetzt werden. Immer mehr Unternehmen setzen auf hybride oder rein cloudbasierte Backup-Strategien. Neben der einfachen Skalierbarkeit überzeugen Cloud-Datensicherung und Cloud-native Lösungen vor allem durch schnelle Wiederherstellung, automatisierte Abläufe und die Entlastung interner IT-Ressourcen.
Vor allem für kritische Infrastrukturen empfiehlt sich das Einrichten redundanter Lösungen nach dem Prinzip der automatisierten Datensicherung in Unternehmen, bei denen regelmäßige Backups auf geografisch getrennten Speichermedien erstellt werden. Gerade weil moderne Cloud-Angebote große Datenmengen schnell sichern und flexible Kostenmodelle bieten, ist der vorherige Vergleich der vorhandenen Anforderungen und Speichermedien für die Auswahl entscheidend.
Vor- und Nachteile von Cloud-Backups
Cloud-Backups bieten neue Möglichkeiten der Datensicherung, erfordern jedoch auch sorgfältige Bewertung hinsichtlich Datenschutz, Zuverlässigkeit und Kosten. Gerade bei sensiblen Informationen, wie etwa personenbezogenen Daten, sollten Verantwortliche stets prüfen, ob der Anbieter DSGVO-konform arbeitet.
Vorteil Cloud-Backup | Nachteil Cloud-Backup |
---|---|
Hohe Flexibilität & schnelles Skalieren | Abhängigkeit vom Internet & externen Anbietern |
Einfache automatisierte Sicherung | Laufende Kosten (Subscription/Storage) |
Schnelle Wiederherstellung | Datenschutz & Compliance müssen geprüft werden |
Zentrale Verwaltung, Monitoring inkludiert | Rechtliche Rahmenbedingungen (z.B. DSGVO) |
Cloud-native Backup-Ansätze
Cloud-native Backup-Ansätze setzen auf Technologien, die gezielt für die Cloud entwickelt wurden und nicht bloß klassische On-Prem-Systeme in ein neues Gewand kleiden. Sie bieten Vorteile wie „as a service“-Bereitstellung, nahtlose Integration von inkrementellen Datensicherungen und automatische Verwaltung des Speicherplatzes. Dies ermöglicht es, die Sicherungslösungen optimal an spezifische Anforderungen und das aktuelle Wachstum der Datenmengen anzupassen. Besonders für Unternehmen mit dezentralen Teams oder IoT-Anbindungen ergeben sich daraus echte Wettbewerbsvorteile.
Deutsche Anbieter & DSGVO-konforme Lösungen
Für den Einsatz von Cloud-Lösungen ist die Auswahl eines passenden Anbieters entscheidend. Wer auf deutsche Anbieter setzt, wie etwa Ionos, PlusServer, Hetzner oder Deutsche Telekom, kann in der Regel auf DSGVO-konforme Rechenzentren im Inland vertrauen.
Wichtig ist, darauf zu achten, dass alle technischen Maßnahmen zur Datensicherheit – wie etwa Verschlüsselung, Zugriffsschutz und regelmäßige Compliance-Checks – angeboten und dokumentiert werden. Wer zusätzlich auf Lösungen mit umfassender Datensicherungsdokumentation und vertraglich geregelten Zugriffsrechten achtet, minimiert Risiken und erfüllt sämtliche gesetzlichen Anforderungen.
Im nächsten Abschnitt vertiefen wir, wie Cloud-Dienste und klassische IT-Infrastrukturen im Rahmen moderner Datensicherungsstrategien optimal interagieren.
Automatische Backups
Automatische Backups sorgen dafür, dass geschäftskritische Daten kontinuierlich und ohne manuelle Eingriffe gespeichert, überprüft und im Notfall schnell wieder verfügbar gemacht werden können.
NIS-2-Anforderungen zur Datensicherung umsetzen
Mit der NIS-2-Richtlinie steigen für viele Unternehmen und Behörden die Anforderungen an den Schutz geschäftskritischer Daten. Ein zentrales Anliegen der NIS-2 ist die kontinuierliche Überwachung der Backup-Systeme: Es wird nicht nur gefordert, dass regelmäßig Sicherungskopien angelegt werden, sondern auch, dass diese Protokolle führend dokumentiert, geschützt und nachvollziehbar aufbewahrt werden. Das betrifft nicht nur große Konzerne, sondern auch Betreiber kritischer Infrastrukturen in der Energie-, Gesundheits- oder Logistikbranche.
Zu den wichtigsten Schritten bei der Umsetzung gehören unter anderem:
- Zentrale Risikoanalyse und Kategorisierung: Vor der Auswahl und Umsetzung von Backup-Lösungen sollte bewertet werden, welche Systeme, Daten und Prozesse besonders schützenswert und gesetzlich relevant sind.
- Mehrfache, geografisch getrennte Backups: Die Sicherung auf verschiedenen physisch getrennten Speichermedien und Standorten reduziert das Risiko von Datenverlust durch physische oder digitale Angriffe.
- Schutz der Sicherungsmedien: Sämtliche Backup-Datenträger und -Zugänge müssen verschlüsselt, vor unbefugtem Zugriff geschützt und auf Verfügbarkeitskontrolle geprüft werden.
- Verankerung klarer Verantwortlichkeiten: Es muss festgelegt werden, wer für die Kontrolle, Verwaltung und Prüfung der Datensicherung — inklusive Notfallplanung — zuständig ist.
- Regelmäßige Audits und Überprüfung: Die Einhaltung der NIS-2-Pflichten wird durch interne oder externe Kontrollen überprüft, einschließlich Tests auf erfolgreiche Wiederherstellung und Integrität.
On-Prem & Cloud
Der hybride Ansatz, bei dem lokale Server zur Datensicherung und Cloud-Backups parallel zum Einsatz kommen, hat sich in der Praxis besonders bewährt. Vor Ort installierte Systeme gewährleisten maximale Kontrolle und ermöglichen auch offline eine zuverlässige Wiederherstellung, beispielsweise von einer Festplatte oder einem RAID-System. Für den Schutz gegen physische Schäden, Diebstahl oder standortbezogene Risiken wird die Sicherung zusätzlich durch Cloud-Datensicherung ergänzt. Dabei lassen sich Backups über mehrere Speichermedien hinweg redundant gesichert und flexibel wiederherstellen.
Dank durchdachter Methoden zur Datensicherung für Unternehmen – von zyklischem Vollbackup über inkrementelle und differentielle Strategien bis zu modernen Konzepten wie Deduplikation Backup – werden Storage und Bandbreite effizient genutzt. So reduzieren sich nicht nur die Kosten der Datensicherung. Auch die Zeit bis zur Wiederinbetriebnahme im Ernstfall wird auf ein Minimum verkürzt.
Quellcode-Sicherung für DevOps-Teams
Gerade für Softwareentwicklungsprojekte und DevOps-Teams ist eine sichere und automatisierte Quellcode-Sicherung unverzichtbar. Bei TenMedia setzen wir auf Lösungen, die nahtlos in CI/CD-Pipelines integriert werden können und alle Änderungen am Quelltext kontinuierlich speichern. So können Entwicklungsstände, Branches und wichtige Artefakte auch bei Systemausfällen oder Fehlkonfigurationen nicht verloren gehen.
Managed Services für Data Backups
Backup Automatisierung für DevOps, Wiederherstellungstests und starke Zugriffsregelungen sind wichtig, um die Integrität und Vertraulichkeit sicherzustellen.
Ein holistischer Ansatz umfasst dabei nicht nur die reine Sicherung des Quellcodes, sondern auch der zugehörigen Build- und Deployment-Skripte, Konfigurationsdateien und Dokumentation. Da moderne Entwicklungsumgebungen häufig containerbasiert oder cloud-nativ aufgebaut sind, sollten auch Infrastrukturdefinitionen (Infrastructure as Code) und automatisierte Testskripte regelmäßig gesichert werden.
Revisionssichere Nachverfolgung durch Versionsverwaltung
Die Integration mit Versionsverwaltungssystemen wie Git, Subversion oder Mercurial ermöglicht eine revisionssichere Nachverfolgung aller Änderungen und die gezielte Wiederherstellung jedes Arbeitsstandes. Durch die Kombination aus inkrementellen Backups und differenzieller Datensicherung lassen sich Speicherplatz und Backup-Fenster optimal steuern, während gleichzeitig alle Sicherheitsstandards eingehalten werden.
Der konsequente Einsatz automatisierter und integrativer Backup-Systeme lässt sich optimal mit leistungsfähigen Wiederherstellungs- und Notfallplänen verbinden. Im nächsten Abschnitt zeigen wir, wie Unternehmen und Behörden durch systematische Restore-Prozeduren ihre geschäftskritischen Abläufe selbst in Ausnahmesituationen absichern können.
Wiederherstellung & Notfallpläne
Ein unerwarteter Systemausfall, ein Ransomware-Angriff oder einfach nur ein defektes Speichermedium können den Geschäftsbetrieb über Stunden oder gar Tage lahmlegen. Das folgende Beispiel verdeutlicht die Bedeutung eines fundierten Wiederherstellungs- und Notfallkonzepts:
Beispiel aus der Praxis:
Ein mittelständisches Unternehmen verliert aufgrund eines Cyberangriffs sämtliche Zugangsdaten, Kundendatenbanken und aktuelle Projektdateien. Die Sicherung der wichtigsten Daten lag zwar als automatisiertes Backup auf einer externen Festplatte vor, doch der Zugang zum letzten vollständigen Stand war nicht dokumentiert. Es fehlte ein klarer Notfallplan. Die Folge: Mehrere Tage Betriebsunterbrechung und ein erheblicher Reputationsschaden. Mit einem abgestimmten Restore-Prozedere und getesteten Notfallplänen hätte sich der Schaden minimieren und ein wesentlicher Teil der Daten sicher wiederherstellen lassen.
Schritt für Schritt: Restore-Prozeduren – Ablauf und Test
Um Daten im Ernstfall schnell, sicher und gezielt wiederherstellen zu können, bedarf es klar definierter und regelmäßig getesteter Restore-Prozesse. Wir empfehlen, einen individuellen Notfallplan zu erstellen und diesen kontinuierlich an die IT-Landschaft und operative Abläufe des Unternehmens oder der Behörde anzupassen.
Zentrale Bausteine für eine sichere Wiederherstellung
- Lückenlose Dokumentation
Alle Backups, Speicherorte (z.B. Speichermedien, Cloud, RAID) und Zugriffsrechte müssen aktuell dokumentiert sein. - Feste Verantwortlichkeiten
Festlegen, wer im Notfall für die schnellstmögliche Umsetzung der Restore-Schritte zuständig ist. - Regelmäßige Funktionstests
Testen der Wiederherstellung nach dem Prinzip „Worst-Case-Szenario“. Nur so lassen sich technische oder organisatorische Nachteile frühzeitig beheben. - Automatisierte Restore-Prozeduren einrichten
Moderne Datensicherungs-Software erlaubt es, Restore-Prozesse zu automatisieren, Abhängigkeiten zu erkennen und Wiederanläufe zu überwachen. - Mehrstufige Backup-Strategien
Nutzen von Kombinationen aus Voll-, inkrementellen und differentiellen Backups, um nach dem Ausfall unabhängig vom Zeitpunkt der letzten Sicherung auf einen möglichst aktuellen Stand zurückgreifen zu können.
Typischer Ablauf – Restore-Prozess
- Schaden erkennen und klassifizieren
Welche Daten sind betroffen? Umfang des Verlusts feststellen. - Kontakt mit IT-Leitung/Notfallteam aufnehmen:
Interne oder externe Dienstleister zügig informieren. - Passendes Backup auswählen
Sicherstellen, dass das Backup den erforderlichen Stand widerspiegelt. Idealerweise auf physisch getrennter Festplatte, Cloud oder anderem Medium. - Datenwiederherstellung starten
Mit zugelassenen Tools und unter Beachtung aller Datenschutz- und Sicherheitsvorgaben. - Funktionskontrolle
Nach Abschluss auf Konsistenz und Integrität prüfen. - Abschlussbericht und Verbesserung
Auswertung des Restore-Laufs, ggf. Optimierung für zukünftige Notfälle.
Best Practice:
Ein guter Tipp ist das regelmäßige Durchführen von Restore-Tests unter realistischen Bedingungen. Dieser Prozess sollte mindestens quartalsweise durchgeführt werden. Alle Schritte sollten dokumentiert werden. Das gilt auch für potenzielle Fehlerquellen und den Zeitbedarf. Auf diese Weise entsteht eine Routine für den Ernstfall.
Recovery Time Objective (RTO) & Recovery Point Objective (RPO)
Recovery Time Objective (RTO) und Recovery Point Objective (RPO) sind Kennzahlen, die beschreiben, wie schnell ein System nach einem Ausfall wieder lauffähig sein muss und wie aktuell die wiederhergestellten Daten maximal sein sollen.
-
RTO: Wie viel Zeit dürfen Systeme und Prozesse maximal ausfallen, bevor erheblicher wirtschaftlicher Schaden entsteht?
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RPO: Wie groß darf das Zeitfenster sein, in dem Daten verloren gehen dürfen? (z. B. dürfen maximal 24 Stunden fehlen)
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Die Herausforderung dabei ist, die RTO/RPO-Werte branchenspezifisch festzulegen und mit den richtigen technischen Backup-Maßnahmen abzusichern. Eine inkrementelle Datensicherung senkt zum Beispiel den möglichen Datenverlust auf Minuten oder wenige Stunden. Wer zusätzlich kontinuierliche Backups (Continuous Data Protection) nutzt, kann das RPO oft auf unter eine Stunde senken.
Tipps zur Begrenzung von Risiken
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Differenzielle Datensicherung und inkrementelle Backups sorgen für geringes Datenverlust-Risiko bei überschaubarem Speicherplatz.
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Klare Entscheidungsstrukturen für Restore und Notfall-Kommunikation sparen im Ernstfall wertvolle Zeit.
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Durch die Integration automatische Benachrichtigungen im Backup-System kann in Notfällen sofort gehandelt werden kann.
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Die Einhaltung der vereinbarten RTO/RPO-Werte sollte überwacht und die Backup-Intervalle fortlaufend anhand von Beispiel-Auswertungen aus den Restore-Tests optimiert werden.
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Solide Notfallpläne, regelmäßigen Tests und passenden technischen Maßnahmen stellen sicher, dass Unternehmen und Behörden ihre Daten im Ernstfall optimal schützen können.
Datensicherung bei TenMedia
Als etablierte Softwareagentur ist TenMedia auf individuelle Lösungen rund um Datensicherung und IT-Sicherheit spezialisiert. Unser Expertenteam entwickelt maßgeschneiderte Software, Datenbanken und Applikationen für Unternehmen und Behörden und übernimmt die komplette Wartung und automatisierte Backup-Prozesse im Rahmen langfristiger Wartungsverträge. Die Sicherheit der Kundendaten steht bei uns im Mittelpunkt – wir schützen sensible Dateien mit modernen Verschlüsselungstechnologien, differenziellen und inkrementellen Datensicherungen sowie robusten Zugriffskontrollen.
Unsere Mitarbeiter werden regelmäßig zu Compliance, Datenschutz und aktuellen Gefahrenquellen geschult. Sämtliche Arbeitsabläufe, von der ersten Beratung bis zum fertigen System, dokumentieren wir akribisch. Die Einhaltung der DSGVO und des BDSG ist für uns selbstverständlich – unsere internen Datensicherungsstrategien gehen jedoch weit über gesetzliche Vorgaben hinaus. Im Fall eines Incidents sorgen schnelle Restore-Prozesse und erprobte Notfallpläne für minimale Ausfallzeiten und zuverlässige Datenrettung.
Kunden profitieren bei TenMedia von transparenten, skalierbaren Lösungen, persönlichem Kontakt und umfassender Beratung – telefonisch, vor Ort oder per Mail.