Wie sicher sind Robo Advisor?

Robo Advisor versprechen eine vereinfachte Vermögensverwaltung. Wer sein Geld gewinnbringend und sicher anlegen will, findet hier neue Optionen. Doch welche Garantien gibt es im digitalen Raum? Dieser Artikel taucht tief in das Konzept Robo Advice ein. Er beleuchtet die Mechanismen, die das investierte Kapital schützen, und klärt über die Rahmenbedingungen auf.
Mehrere Holzklötze liegen auf einem Tisch vor einer Schiefertafel. Eine Roboterhand hebt den oberen Klotz hoch. Die Aufschrift darauf lautet Robo Advisor.
© fotogestoeber
Erstellt von Dietmar :ago

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Was ist Robo Advice?

Als innovative Form der automatisierten Geldanlage markiert Robo Advice einen tiefgreifenden Wandel in der Finanzdienstleistungsbranche. Es handelt sich um einen Digitalen Vermögensverwalter, der die gesamte Investmentstrategie und deren Umsetzung übernimmt. Zugrunde liegen hochentwickelte technologische Plattformen, die primär über digitale Kanäle zugänglich sind. Die Anlageentscheidungen werden quasi vom Computer getroffen. Genauer gesagt handelt es sich um einen ausgeklügelten Algorithmus, der den Anlegern eine einzigartige Kombination aus hoher Effizienz und reduzierten Kostenstrukturen bietet. Sämtliche Prozesse dieser Anlageverwaltung sind durchgängig automatisiert, sodass manuelle Eingriffe minimiert werden.

Wie funktioniert die Einlagensicherung beim Robo Advisor?

Die Einlagensicherung via Robo Advisor bezieht sich vorrangig auf das Verrechnungskonto. Auf diesem werden vorübergehend Gelder verwahrt werden, die noch nicht in Wertpapiere investiert sind.

Die Nutzung eines Robo-Advisors erfolgt in mehreren, klar definierten Schritten, die den Einstieg erleichtern. Zuerst erfolgt die vollständige Registrierung online. Daraufhin wird ein detaillierter digitaler Fragebogen ausgefüllt, der sowohl die individuelle Risikobereitschaft als auch die persönlichen Anlageziele des Anlegers umfassend erfasst. Basierend auf diesen umfassenden Informationen ermittelt das System ein passendes Risikoprofil. Dieses Profil bildet die Grundlage für den Anlagevorschlag.

Automatisierte Implementierung der Anlagestrategie

Anschließend generiert der Robo-Advisor eine auf den Anleger zugeschnittenen Investment-Strategie. Dieser Vorschlag muss vom Anleger ausdrücklich akzeptiert werden, bevor weitere Schritte unternommen werden. Danach folgt die digitale Kontoeröffnung, bei der das Depot bei der externen Partnerbank eingerichtet wird, welches die Wertpapiere verwahrt. Das Investmentkapital wird anschließend auf das Verrechnungskonto überwiesen. Danach startet das System mit der automatisierten Implementierung der Anlagestrategie. Ist das persönliche Sparziel des Geldanlegers erreicht, wird die Anlage ausgezahlt.

Verschiedene Arten von Robo Advisors

Robo Advisors lassen sich in verschiedene Klassifikationen aufteilen. Beispielsweise danach, ob sie aktienbasierte, fondsbasierte oder ETF-basierte Anlagen verwalten. Von der Funktionsweise her können drei Kategorien unterschieden werden.

  • Passive Robo Advisor
    Das Ziel passiver Robo Advisors ist es, die Entwicklung des Gesamtmarktes widerzuspiegeln, statt ihn durch aktive Entscheidungen übertreffen zu wollen. Dazu investieren diese digitalen Vermögensverwalter vorrangig in ETFs. Der Fokus liegt dabei auf einer maximalen Diversifikation des Portfolios.
  • Aktive Robo Advisor
    Aktive Robo-Advisor streben danach, bessere Renditen als der Gesamtmarkt zu erzielen. Hierzu analysieren sie tagesaktuelle Daten und integrieren fundierte Prognosen, oft unterstützt durch Machine Learning (siehe Künstliche Intelligenz). Ihr Ziel ist es, das Portfolio kontinuierlich zu optimieren und die lukrativsten Anlageentscheidungen zum optimalen Zeitpunkt umzusetzen.
  • Hybride Robo Advisor
    Hybride Advisors verbinden die Effizienz automatisierter Algorithmen mit der Expertise menschlicher Beratung. Diese Synthese ermöglicht eine flexiblere Reaktion auf wechselnde Marktbedingungen. Gleichzeitig profitieren Anleger von einem persönlicheren Betreuungsservice.

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Wie funktioniert ein Robo-Advisor?

Beim Robo Advisor beruht die Funktionsweise beruht auf hochentwickelten Softwarearchitekturen, die komplexe Anlageentscheidungen autonom treffen können. Im Zentrum stehen intelligente Algorithmen und präzise Datenmodelle.

Die Programmierung eines Robo-Advisors umfasst mehrere, eng miteinander verzahnte Softwaremodule, die jeweils spezifische Aufgaben erfüllen. Ein Modul ist speziell für die Kundenprofilierung zuständig. Es verarbeitet detailliert die aus dem Fragebogen gewonnenen Informationen, einschließlich Anlagehorizonten und Risikotoleranz. Ein weiteres Kernmodul ist die Asset-Allokation, die das Investmentkapital strategisch auf verschiedene Anlageklassen wie globale Aktien, Staats- und Unternehmensanleihen sowie manchmal Rohstoffe verteilt.

Ein unverzichtbares Element ist zudem das Rebalancing-Modul, das die konsequente Einhaltung der ursprünglichen Portfoliozusammensetzung gewährleistet. Abweichungen von der strategischen Zielallokation, die durch Marktschwankungen entstehen können, werden kontinuierlich identifiziert, woraufhin der Algorithmus automatisch Anpassungen vornimmt. Dies geschieht durch gezielte Zukäufe oder Verkäufe von Fondsanteilen, um das gewünschte Risikoprofil beizubehalten. Ein spezielles Risikomanagement-Modul ist ebenfalls in das System integriert. Es überwacht die globalen Marktentwicklungen permanent.

Was kostet ein Robo-Advisor?

Die Gebührenstruktur eines Robo-Advisors ist typischerweise transparent gestaltet und erweist sich oft als deutlich wettbewerbsfähiger im Vergleich zu traditionellen Vermögensverwaltungen. Meist wird eine pauschale Servicegebühr erhoben. Diese bewegt sich typischerweise zwischen 0,5 und 1,0 Prozent des verwalteten Vermögens pro Jahr.

Zusätzlich fallen die laufenden Kosten für die im Portfolio enthaltenen ETFs an. Diese betragen im Durchschnitt zwischen 0,1 und 0,3 Prozent jährlich. Einige Anbieter werben vereinzelt damit, dass sie den Robo Advisor kostenlos anbieten. Solche Angebote sind meist an geringe Anlagesummen gebunden. Sie können auch Teil von zeitlich begrenzten Marketingaktionen sein. Eine sorgfältige Prüfung aller Konditionen ist in diesem Falle ratsam.

Wie hoch ist die durchschnittliche Rendite eines Robo-Advisors?

Die Rendite variiert stark. Sie hängt von der Anlagestrategie ab. Eine große Rolle spielen auch das Risikoprofil und die Marktentwicklung. Laut einer Untersuchung von Finanztip erzielten Robo-Advisor zwischen 2018 und 2023 bei mittlerem Risiko durchschnittlich Renditen zwischen 4 und 6 Prozent pro Jahr. Langfristige Invest-Erfahrungen zeigen solide Ergebnisse. Eine Garantie für zukünftige Renditen besteht allerdings nicht.

Ein junger Mann sitzt zu Hause vor seinem Notebook. Er jubelt mit hochgestreckten Armen. Er hat durch Robo Advice einen hohen Gewinn gemacht.
© Andrii Iemelianenko

Wie viele Robo-Advisor gibt es in Deutschland?

Der Markt für Robo Advisor in Deutschland hat sich in den letzten Jahren fest etabliert und zeigt ein kontinuierliches, dynamisches Wachstum. Aktuell sind im Jahr 2024 etwa 50 aktive Robo-Advisor am Markt präsent. Diese Zahl umfasst allerdings sowohl unabhängige Fintech-Unternehmen als auch digitale Anlageangebote von etablierten Banken.

Laut einer Prognose von Statista wird das von Robo-Advisors in Deutschland verwaltete Vermögen bis zum Jahr 2027 voraussichtlich auf über 100 Milliarden Euro ansteigen, was das wachsende Vertrauen in diese digitale Anlageform deutlich unterstreicht. Positive Invest-Erfahrungen der Nutzer tragen maßgeblich zur steigenden Akzeptanz bei, da sie die Leistungsfähigkeit der automatisierten Anlage belegen. Der intensive Wettbewerb unter den verschiedenen Anbietern wirkt sich positiv auf die Qualität aus, da er zu einer kontinuierlichen Verbesserung der angebotenen Dienstleistungen führt.

Welche Vorteile hat Robo Advice?

Diese automatisierte Geldanlage ist besonders für erfahrene Investoren attraktiv. Die Technologie hinter den Robo-Advisors ermöglicht präzise und datengesteuerte Entscheidungen. Die größten Vorteile sind:

  • Kosteneffizienz
    Robo-Advisor sind oft deutlich günstiger als traditionelle Vermögensverwalter. Geringere Verwaltungsgebühren erhöhen die Nettorendite des Anlegers.
  • Hohe Zugänglichkeit
    Anlegen ist bereits mit kleinen Beträgen möglich. Die Prozesse sind vollständig digitalisiert. Der Zugang erfolgt jederzeit und von überall.
  • Umfassende Diversifikation
    Die Algorithmen streuen das Risiko breit. Portfolios bestehen oft aus globalen ETFs. Dies minimiert spezifische Risiken.
  • Objektive Entscheidungen
    Emotionen spielen keine Rolle bei der automatisierten Geldanlage. Strategische Anpassungen erfolgen rein datenbasiert.
  • Zeitersparnis
    Das Management des Portfolios läuft automatisch. Anleger müssen sich nicht täglich mit Marktanalysen beschäftigen.

Welche Nachteile hat ein Robo Advisor?

Trotz vieler Vorteile birgt die Einlagensicherung via Robo Advisor auch spezifische Nachteile. Anleger sollten sich der folgenden Aspekte bewusst sein:

  • Keine individuelle Beratung
    Außer bei der hybriden Variante gibt es keinen persönlichen Ansprechpartner. Komplexe finanzielle Fragen bleiben oft unbeantwortet. Individuelle Lebenssituationen werden weniger berücksichtigt.
  • Begrenzte Flexibilität bei Nischeninvestments
    Robo Advisor fokussieren sich meist auf ETFs. Direkte Investitionen in Einzelaktien sind selten möglich. Spezielle Anlageklassen sind oft ausgeschlossen.
  • Fehlendes psychologisches Coaching
    In volatilen Marktphasen fehlt die menschliche Unterstützung. Anleger handeln dann möglicherweise emotional. Das kann zu Fehlentscheidungen führen.
  • Abhängigkeit von Algorithmen
    Die Performance hängt stark von der Programmierung ab. Fehler im Algorithmus können Verluste verursachen. Eine manuelle Korrektur ist nicht vorgesehen.

Wie sicher ist mein Geld beim Robo Advice?

Will eine Online-Geldanlage als sicher gelten, muss sie auf einem robusten System aus gesetzlichen Regelungen und technischen Schutzmaßnahmen basieren. Das Betriebsvermögen des Robo-Advisors ist strikt vom Kundenvermögen getrennt. Diese Trennung ist ein elementarer Bestandteil des Anlegerschutzes in Deutschland. Wertpapiere wie ETFs werden als sogenanntes Sondervermögen behandelt. Sie sind in einem separaten Depot bei einer externen Partnerbank hinterlegt.

Diese rechtliche Konstruktion bedeutet, dass das Vermögen des Anlegers auch im unwahrscheinlichen Fall einer Pleite des Robo-Advisors selbst unangetastet bleibt und nicht in die Insolvenzmasse des Unternehmens fällt. Nicht investiertes Geld, welches auf dem Verrechnungskonto liegt, genießt ebenfalls Schutz. Hier greift die gesetzliche Einlagensicherung, die Guthaben bis zu 100.000 Euro pro Kunde absichert, sollte die Bank, bei der das Konto geführt wird, zahlungsunfähig werden. Viele Partnerbanken von Robo-Advisors sind zusätzlich Mitglied in freiwilligen Einlagensicherungsfonds, die den Schutzbetrag oft noch deutlich erhöhen.

Die BaFin-Regulierung

Beim Robo Advisor spielt die BaFin-Regulierung eine entscheidende Rolle für die Sicherheit. Alle in Deutschland tätigen Robo Advisors unterliegen der strengen Aufsicht der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin). Deren Regulierung stellt sicher, dass die Anbieter hohe qualitative Standards erfüllen. Sie müssen strenge Eigenkapitalvorschriften beachten und werden regelmäßigen Prüfungen unterzogen, um ihre Finanzstabilität zu gewährleisten. Die BaFin erteilt zudem nur bei Erfüllung umfassender Kriterien eine Lizenz zur Finanzportfolioverwaltung oder Anlageberatung. Somit agiert ein Robo Advisor in Deutschland niemals in einem unregulierten Raum.

Welche Risiken gibt es bei Robo Advisorn?

Trotz der umfassenden Schutzmechanismen und strengen Regulierung bestehen jedoch stets die allgemeinen Marktrisiken. Das Portfolio kann im Wert schwanken, da die Kurse von Wertpapieren nicht garantiert sind. Kursverluste sind somit möglich. Eine Garantie auf positive Renditen existiert bei keiner Form der Geldanlage. Technische Risiken, wie das Potenzial für Systemausfälle oder externe Cyberangriffe, sind ebenfalls zu berücksichtigen. Seriöse Anbieter implementieren jedoch umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen, einschließlich modernster Verschlüsselungstechnologien und regelmäßiger Sicherheitsaudits, um Daten und Systeme zu schützen.

Dennoch ist kein System vollständig immun gegen neue Bedrohungen. Zudem kann eine fehlerhafte Programmierung des Algorithmus, obwohl unwahrscheinlich und von der BaFin überwacht, theoretisch zu suboptimalen Anlageentscheidungen führen.

Wie wähle ich einen sicheren Robo Advisor aus?

Zuerst sollte unbedingt auf die BaFin-Regulierung geachtet werden. Dies ist das absolute Grundkriterium für Seriosität. Darüber hinaus ist Transparenz bei allen Kosten und angebotenen Leistungen unerlässlich. Die Partnerbank, bei der das Depot geführt wird, sollte einen etablierten Ruf besitzen. Eine klare Kommunikation seitens des Anbieters über die potenziellen Risiken ist ebenfalls ein wichtiges Zeichen für Vertrauenswürdigkeit. Ein guter Robo Advisor legt alle Aspekte, von der Technologie bis zu den Gebühren, offen dar. Zudem können Nutzerbewertungen und unabhängige Tests, beispielsweise von renommierten Finanzmagazinen, eine wertvolle Orientierungshilfe bei der Entscheidungsfindung bieten. Ein sorgfältiger und umfassender Vergleich verschiedener Anbieter lohnt sich immer, um die passende Lösung für die eigenen Anlageziele zu finden.

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