Warum Facebook langsam ausstirbt

Gestartet als kleines Start-up, ist Facebook mittlerweile das erfolgreichstes Social Network der Welt. Über 25 Millionen aktive Nutzer in Deutschland. Die Entwicklung zeigt allerdings, dass alle erfolgreichen sozialen Netzwerke mit der Zeit an Bedeutung verlieren und von neuen ersetzt werden. Wird Facebook etwa ein ähnliches Schicksal wie ICQ, MySpace und SchülerVZ ereilen?

Warum Facebook langsam ausstirbt
© deagreez
Erstellt von Jennifer vor 4 Jahren
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Facebook als soziales Netzwerk für die Erwachsenen

Facebook ist vor allem bei Jugendlichen out. Gerade Jugendliche wollen die obligatorische Freundschaftsanfrage der Eltern vermeiden. Man möchte sie nicht ablehnen, genauso wenig aber auch, dass die Eltern Zugriff auf Fotos mit Freunden oder den Aktivitätsstatus haben. Und so wird eben auf ein anderes soziales Netzwerk zurückgegriffen.

Insgesamt nur 15% der 12- bis 19-Jährigen nutzen Facebook. Im Vergleich zu den vorherigen Jahren sind dies starke Verluste in der einst größten Zielgruppe.

Vor allem die Jüngeren werden von dem Anschein eines veralteten Netzwerkes abgeschreckt. Nur noch 1 % der befragten Jugendlichen von 12- bis 13-jährigen nennt Facebook als ihre wichtigste App. Damit fällt die kommende Nutzer-Generation weg, wodurch ein zukünftiges Aussterben der Plattform begünstigt wird. Sollte es Facebook allerdings gelingen, diese Zielgruppe zu einem späteren Zeitpunkt zu gewinnen, kann Facebook möglicherweise auch dauerhaft bestehen.

Die Personen, die Facebook allerdings noch nutzen, sind wesentlich älter, dazu aber zu mehr als 70% auch täglich aktiv. Es wäre also denkbar, dass Facebook mit einer neuen Zielgruppe weiter besteht. Außerdem hat sich die Art der Nutzung verändert: Statt Fotos und den Aktivitätsstatus zu teilen, sind hier vor allem Gruppen zum Finden von Gleichgesinnten, der Marktplatz als neue Verkaufsplattform und Flohmarkt und Veranstaltungen als Freizeitplanungstool ganz vorn mit dabei.

Facebook als Webpräsenz für Unternehmen

So einfach ist Facebook dann doch nicht zu ersetzen. Geht es um Unternehmenspräsenz, wird Instagram zwar auch verstärkt genutzt, Facebook gehört hier aber immer noch zu den großen Trends. Viele kleinere Restaurants setzen z. B. auf Facebook, um ihre Speisekarte und weitere Informationen online zur Verfügung zu stellen, da es oftmals zu aufwendig und kostspielig wäre, eine eigene Website erstellen zu lassen. Zumal auch prophezeit wird, dass die Internetseite der Zukunft ganz anders aussehen wird. Für Unternehmen, die schon eine breitgefächerte Internetpräsenz vorweisen können, sind Instagram & Co. jedoch eindeutig spannender als Facebook. Vor allem für Unternehmen, deren Zielgruppe Jugendliche sind. Denn diese tummeln sich schon lange nicht mehr auf Facebook. Instagram und Snapchat stehen hier auf dem Programm.

Doch auch, wenn Facebook aussterben sollte, bleibt der Erfolg in der Familie. 95% der Jugendlichen nutzen WhatsApp täglich, ähnlich hohe Zahlen kann Instagram vorweisen – beide dieser Plattformen gehören zu dem Konzern Facebook Inc.

Datenschutz von Facebook gerät immer wieder in die Kritik - berechtigt?

Schlagzeilen, die den Datenschutz von Facebook betreffen gehören schon fast zum Alltag. Sei es bezüglich der Weitergabe von Nutzerdaten an Dritte oder die eigene Auswertung von personenbezogenen Daten der User.

Im März 2018 wurde publik, dass das Datenanalyse-Unternehmen Cambridge Analytica Daten von 87 Millionen Nutzern kaufte. Diese wurden ausgewertet und geschickt im Wahlkampf von Donald Trump zu Marketingzwecken verwendet.

Die meisten Nutzer sind nicht gerade davon begeistert, wenn ihre persönlichsten Daten ohne ein Einverständnis, geschweige denn einer Informierung, weitergereicht werden. Somit entscheiden sich viele Anwender, sich abzumelden, um nicht länger ungewollt, aber dennoch aktiv Daten an Facebook zu senden.

Fazit

Mit der Zeit hat sich die Zielgruppe von Facebook stark verändert. Wo es in den Anfängen noch als Kommunikationstool der Jugendlichen galt, hat sich diese Zielgruppe nun zu anderen, neuen sozialen Netzwerken, wie Instagram, WhatsApp und Snapchat verlagert.

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