Sterben Websites aus? Die Internetseite der Zukunft

In einer so schnelllebigen Zeit wie der Digitalisierung sind heutige Trends morgen schon Schnee von gestern. Die Internetseite hat als Medium nun schon fast 30 Jahre auf dem Buckel – da ist es berechtigt zu fragen: Was ist die Internetseite der Zukunft? Oder anders herum: Hat die Internetseite eine Zukunft?

Sterben Websites aus? Die Internetseite der Zukunft
© deagreez
Erstellt von Jennifer vor 4 Jahren
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Ist die Website ein veraltetes Medium?

Wer über die Zukunft eines Mediums nachdenkt, impliziert, dass sein Ist-Zustand möglicherweise bald der Vergangenheit angehört. Die Anfänge des World Wide Webs lassen sich schließlich schon bis ins Jahr 1989 zurückdatieren und das Ursprungsmedium war der PC, der heute vom Smartphone und anderen Mobilgeräten in den Schatten gestellt wird.

Doch Medien werden ständig für tot erklärt: Seit Jahren heißt es, das Fernsehen werde aussterben, dabei beweisen Smart-TVs und Streaming-Dienste das Gegenteil. Smarte Gadgets sind Zeugen einer Umdeutung von Medien, die nur selten gänzlich von der Bildfläche verschwinden, sondern weiterentwickelt und schließlich anders verwendet werden.

So ist es auch mit dem Web, welches heute von anderen Zugangs- und Umgangsformen geprägt ist. Bis spätestens 2022, so prophezeit eine Cisco-Studie zum weltweiten Datenverkehr, wird das Smartphone den PC abgelöst haben. Die wichtigste Rolle in der Frage nach der Zukunft der Internetseite spielen in absehbarer Zeit also smarte Mobilgeräte.

Die Internetseite von morgen folgt Mobile First

Die Webentwicklung ist im Umbruch: Das Mobile-First-Prinzip nach Luke Wroblewski stellt die mobile Ansicht über die Desktop-Ansicht. Um jedoch flexibel zu bleiben, ist das Responsive Webdesign unerlässlich. Die Internetseite von morgen ist nicht an eine Display-Größe gebunden, sondern ihre Elemente passen sich fluid der Anzeige des jeweiligen Endgerätes an und reagieren auf Bewegungen und Veränderungen.

Wenn laut Comscore darüber hinaus 80% der Screen Time in Apps investiert wird, bedeutet dies, dass sich Internetseiten zu progressiven Web Apps (PWA) weiterentwickeln müssen, um dem Interaktions-Bedürfnis von Nutzer*innen nachzukommen, die spätestens seit dem Web 2.0 nicht mehr im passiven Konsum verharren, sondern zu sogenannten Prosumern (producer + consumer) geworden sind.

Die sozialen Medien haben die Einbahnstraße der Kommunikation im Web aufgehoben und Internetseiten von ihrem Insel-Dasein erlöst: Durch die Einbindung von APIs, RSS-Feeds und Logins sind sie geradezu unendlich erweiterbar – ein Trend, der sich in Zukunft fortsetzen wird.

Die Zukunft ist simpel: Simplicity als wegweisendes Design-Merkmal

Das Web kehrt zu seinen Wurzeln zurück: Schlichte Websites sind wieder angesagt. Doch gerade, weil das Smartphone immer mehr den Computer ablöst, müssen Websites zwar simpel, aber im Unterschied zu Websites in den 1990ern auch leistungsfähig sein: Menschen wollen in einer schnelllebigen Zeit sofort handeln und beispielsweise Uploads von unterwegs tätigen können, statt dafür an den hauseigenen Standrechner zurückkehren zu müssen.

Informationsbeschaffung, Produktivität und Unterhaltung sind die zugrundeliegenden Motivationen des modernen Web-Browsings. Folglich müssen auf zukunftsweisenden Websites Informationen leicht zu finden, Gelegenheiten zur Interaktion vorhanden sein und die Nutzung Spaß machen (Joy of Use).

Merkmale moderner Websites

  • User Experience (UX) Design
  • Responsive Webdesign
  • intuitive Oberflächen
  • mehr visuelle Darstellungen als Texte
  • gleichzeitig hochwertige Texte nach dem Content-is-King-Prinzip
  • geringe Ladezeiten bei gleichzeitiger Funktionalität und Qualität
  • Einbindung von Tools und Apps durch APIs
  • dezent und gezielt eingesetzte interaktive Elemente wie kleine Animationen und Übergänge

Intuitive Website-Nutzung durch Calm Technology

Der Siegeszug des Cloud Computings zeigt, dass Technologie für den Menschen im Idealfall vor allem allgegenwärtig (ubiquitous) und ruhig (calm) sein muss. Calm Technology siedelt sich nach der Definition von Mark Weiser in der Peripherie der Wahrnehmung an, statt penetrant im Zentrum der Aufmerksamkeit zu sein. Technik fällt nur dann auf, wenn sie nicht wie vorgesehen funktioniert. Die Website der Zukunft ist folglich mit allen Geräten aufrufbar und kompatibel, erledigt Aufgaben von allein und arbeitet dabei unauffällig im Hintergrund, sodass die Benutzung geradezu unbewusst geschieht.

Futuristische Websites: Außen simpel, innen komplex

Die Internetseite der Zukunft ist nach außen simpel und intuitiv, im Hintergrund jedoch hochkomplex. Websites können dank neuster Technologien so vielschichtig sein, dass die Grenze zur Software nahezu fließend ist. Komplexe Lösungen sind auch für ihre Sicherheit entscheidend: Big Data macht es nötig, bewusst und sorgfältig mit sensiblen Daten umzugehen und diese bestmöglich vor Verlust und Missbrauch zu schützen. Doch Komplexität darf den Zugang nicht verstellen: Die funktionalste Anwendung verfehlt ihre Bestimmung, wenn sie User überfordern, statt Probleme zu lösen. Daher muss die Oberfläche stets instinktive Handlungen vorhersehen.

Die Internetseite der Zukunft

Die Zukunft des Webs liegt in unserer Hand: Visionäre Webentwickler*innen setzen alles daran, dass die Internetseite nicht an Altersschwäche stirbt. Im Gegenteil kann ihr eine rosige Zukunft bevorstehen, wenn der neue Konsens lautet:

Die Internetseite der Zukunft ist eine leistungsstarke Webanwendung, die die Bedürfnisse aller Menschen in allen Anwendungsbereichen berücksichtigt und sämtliche Möglichkeiten modernster Technologien ausschöpft, während sie ein hervorragendes Nutzererlebnis beschert.
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