Warum Kinder programmieren lernen sollten

Digitalisierung ist die Gegenwart und die Zukunft. Damit Kinder sich selbstbestimmt und kompetent im digitalen Kosmos bewegen können, sollten sie schon früh im Umgang mit Smart Devices erprobt sein. Einige Experten gehen sogar noch weiter. Sie empfehlen das Erlernen von Programmier-Skills bereits für Kids im Vorschulalter. Software-Entwickler und Spielzeughersteller haben längst auf den neuen Trend reagiert.
Warum Kinder programmieren lernen sollten
© Narin Sapaisarn
Erstellt von Dietmar vor 1 Jahr
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„Geh doch mal raus an die frische Luft!“ Spätestens seit dem Siegeszug von TV und Video bekommen Kinder diesen Satz von den Eltern häufig zu hören. Mittlerweile verdrängen Smartphone und Tablet das Fernsehen als Lieblingsmedium der Kids. Die Möglichkeiten sind vielfältiger. Die Kleinen können damit Hörspiele hören, Filme gucken oder Spiele spielen. Auch wenn Mediziner warnen, dass zu lange Medienzeiten schädlich sind, belegen Studien, dass Computerspiele durchaus positive Aspekte haben. Sie fördern u.a. die Intelligenz, die Kreativität und das abstrakte Denken von Kindern. Mit kindgerechten Apps können sie zum Beispiel auch Sprachen lernen oder sich in Rechenaufgaben üben. Sie können damit sogar programmieren lernen.

Ab wann können Kinder Programmier-Skills erlernen?

Wissenschaftler sehen im Programmieren eine eigene Sprache wie Deutsch oder Englisch. Genauso wie bei Laut- oder Gebärdensprachen gilt: Je jünger Kinder sind, desto besser können sie sich eine Sprache aneignen.

Durchschnittlich ist das Erlernen erster Informatik-Skills ab einem Alter von fünf Jahren möglich. Im Handel wird entsprechendes Lernspielzeug manchmal schon ab drei Jahren angeboten. Dabei handelt es sich um einfache Lernroboter. Sie können sich per Knopfdruck in verschiedene Richtungen bewegen, können gestoppt und pausiert werden, Töne erzeugen oder zeichnen. Diese Roboter vermitteln spielerisch Grundkenntnisse zum Bedienen von Maschinen und Smart Devices. Ihr Design ist den haptischen Fähigkeiten von Kleinkindern angepasst.

Für Kinder im Vorschulalter gibt es größtenteils Offline-Spiele, bei denen mittels bunter Plättchen und Kärtchen die Grundlagen von Computersprachen und logischem Denken vermittelt wird. Empfohlen werden auch hybride Spielelösungen. So enthält zum Beispiel der Coding Starter Kit von OSMO drei haptische Spiele, die mittels eines Basis Reflektors mit einem iPad verbunden werden. Ist erstes Interesse am Coding geweckt, können Kinder dann ab dem zehnten Lebensjahr eigene Apps und Spiele programmieren. Einen ersten Einstieg kann das Sandbox-Game „Minecraft“ ermöglichen. Hierzu werden im Netz diverse EDV-Kurse für Kids angeboten.

Warum sollten Kinder früh programmieren lernen?

Smart Devices und digitale Medien bestimmen unseren Alltag. Fast jeder Handybesitzer stand schon einmal vor dem Problem, ohne sein Mobiltelefon aufgeschmissen zu sein. Je besser wir über die Funktionen und Möglichkeiten der digitalen Technik Bescheid wissen, desto leichter fällt uns der Umgang damit. Bugs selbst fixen zu können, macht uns als User unabhängiger. Auch Hackerangriffe wie Spoofing oder Phishing frühzeitig zu erkennen, ist für die Sicherheit im Netz von größter Wichtigkeit. Heutzutage spielt Programmieren nicht nur in Softwareunternehmen eine Rolle. In vielen Berufen ist der Umgang mit Elektronik, OS und digitalen Datenbanken eine Grundvoraussetzung. Je früher und besser Kinder Einblicke in die Welt der Bits und Bytes bekommen, desto besser sind sie auf das Berufsleben vorbereitet. Aus diesem Grund fordern einige Pädagogen sogar, dem Fach Informatik in der Schule denselben Stellenwert beizumessen wie den Kernfächern Mathe, Physik, Deutsch und Englisch. Darüber hinaus fördert der Umgang mit Coding und Algorithmen wichtige Soft-Skills. Das sind zum Beispiel:

  • Logisches Denken
  • Analytische Fähigkeiten
  • Problemlösungskompetenz

Lego veranstaltet Programmierwettbewerb

Den Wert von EDV-Fähigkeiten in jungen Jahren hat auch das Bundesministerium für Bildung und Forschung erkannt. Es fördert das Start-Coding-Projekt. Ziel ist es, Schüler:innen verschiedenen Alters in kleinen Kursen in die Welt der Informatik einzuführen. Dabei wird im Besonderen dem Umstand Bedeutung beigemessen, dass es immer noch ein ungleiches Gefälle zwischen Informatikern und Informatikerinnen gibt. „Girls can code“ ist das Motto.

Auch der Spielzeuggigant Lego hat das Thema für sich entdeckt. Schon früh hat sich der Klemmbausteinhersteller auf die Fahne geschrieben, mit seinen Produkten die Kreativität von Kindern fördern zu wollen. Diese Maxime hat Lego mit der „First Lego League Challenge“ ins 21. Jahrhundert getragen. Der Wettbewerb richtet sich an Kinder zwischen 9 und 16 Jahren. In Teams mit zwei bis maximal zehn Teilnehmern treten sie gegeneinander an. Die Challenge ist vergleichsweise komplex: Die Kids bauen und testen autonome Roboter. Diese müssen dann so programmiert werden, dass sie im Robot Game vordefinierte Aufgaben lösen. Abschließend erfolgt die Lösung eines Problems in Form eines Forschungsauftrags.

Gibt es eine Programmiersprache für Kinder?

Aufgrund der klaren Syntax ist Python bei Kindern und Jugendlichen sehr beliebt. Da sie jedoch besonders für die kleinere Coding-Enthusiasten zu komplex ist, hat die MIT Universität in Cambridge eine eigene Programmiersprache für Kinder entwickelt: Scratch. Hier wird mittels visueller Darstellung programmiert, indem farbige Kuben miteinander verbunden werden. Das erlaubt die Erstellung einfacher Anwendungen. Die aktuelle Version 3.0 kann in JavaScript implementiert werden.

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