Produktivitätstools im Vergleich: Microsoft Teams vs. Slack

Die Zeiten von Kalenderbüchern und Notizblöcken sind vorbei und Flipcharts zur Projektplanung werden höchstens noch aus nostalgischen Gründen verwendet. Die Digitalisierung hat längst Einzug in unsere Arbeitswelt gehalten – und wer digital arbeitet, will sich auch digital organisieren.
Drei Männer halten die Hände als Team übereinander und freuen sich.
© Drobot Dean
Erstellt :ago

Produktivitätstools im Vergleich

Bei der digitalen Organisation helfen sogenannte Produktivitätstools: Apps, mit denen sich die Arbeit planen, strukturieren und organisieren lässt und – wie der Name bereits sagt – die Produktivität steigern soll. Auf dem Markt tummeln sich eine ganze Reihe dieser Programme, die vor allem für die Teamarbeit ausgelegt sind. Davon können Mitarbeiter im kreativen wie industriellen Bereich, vom Ingenieurbüro bis zur Webagentur, profitieren. Projektmanagement Software gibt es sowohl als Freeware wie auch kostenpflichtige Modelle. Die zwei derzeit bekanntesten sind Microsoft Teams und Slack, die hier zum Vergleich aufgeführt werden sollen. Slack kam 2013 auf den Markt, erhielt aber 2017 ein Update, zeitgleich mit der Markteinführung von Microsoft Teams.

Aussehen und Design von Microsoft Teams und Slack

Das Oberflächendesign von Slack und Microsoft Teams ist gleichermaßen übersichtlich gestaltet. In einem Fenster sind alle Apps und Funktionen in einer Seitenleiste untergebracht und die Kommunikation steht in Form eines Chat-Fensters im Vordergrund.

Slack bietet über 200 verschiedene Farbschemata und Themes, sodass der Individualität keine Grenzen gesetzt sind, während Teams nur über das Standard-Design verfügt. Dieses lässt sich auf “Dunkel” oder “Hoher Kontrast” umstellen.

Funktionen von Microsoft Teams und Slack

Die Funktionen von Microsoft Teams und Slack kreisen vorrangig um verschiedene Formen der Kommunikation: Chat- und Anruf-Funktionen sowie Audio- und Video-Konferenzen mit einem oder mehreren Teilnehmern sind möglich. Sowohl in Teams wie auch in Slack können Nutzer und Gruppen mithilfe des @-Zeichens erwähnt und verlinkt werden. In Teams können neben internen auch externe Nutzer an Unterhaltungen teilnehmen und der Desktop freigegeben werden.

Darüber hinaus ist Microsoft Teams in anderen Microsoft Anwendungen integriert und umgekehrt: Office Programme wie Word, Excel oder Powerpoint können direkt in Teams aufgerufen werden und ermöglichen das gleichzeitige Arbeiten an Dokumenten und Dateien.

Aber auch Apps von Drittanbietern sind in Teams integriert: Hier finden sich Skype, die Adobe Creative Cloud, Github oder Jira, sodass kein Komplettumstieg oder Verzicht auf bisherige Tools nötig ist.

Zusätzlich ist Teams mit Microsofts Cloud-System OneDrive verbunden, wobei der Bearbeitungsverlauf von Dateien der verschiedenen Nutzer eingesehen werden kann. Durch die Integration in Outlook und den Kalender werden Nutzer in Teams-Chats als abwesend angezeigt, sobald ein Termin im Outlook-Kalender beginnt. Umgekehrt kann auch von Teams ausgehend eine Besprechung geplant, Nutzer eingeladen und in den Kalender eingetragen werden.

Auch in Slack können Direktunterhaltungen und Gruppenchats über sogenannte Channels und Workspaces geführt werden. Über eine intelligente Suchfunktion können frühere Chats untersucht werden. Erweiterungen sind über Plugins möglich, beispielsweise besteht ebenfalls die Möglichkeit, von Slack auf beispielsweise Jira oder Salesforce zuzugreifen. Office-Anwendungen können in Slack mit dem Plugin Zapier integriert werden und es besteht die Möglichkeit einer Dropbox- und Trello-Integration.

Videochat

Der Videochat funktioniert in Microsoft Teams über die Integration von Skype. Dies hat den Vorteil, dass auf diese Weise auch Skype-Nutzer, die nicht Teams-Nutzer sind, kontaktiert werden können.

Slack verfügt über seine eigene Videochat-Funktion, die allerdings nur für Slack-Nutzer verfügbar ist, sodass keine externen Videochats vorgenommen werden können. Dafür könnte sie, dadurch, dass es sich um eine eigens für Slack programmierte Funktion handelt, flüssiger laufen als eine Integration von Drittanbietern.

Intelligente Bots für Slack und Teams

Es existieren eine Vielzahl an Bots, virtueller persönlicher Assistenten, die beim Einrichten des Profils helfen, durch die Funktionen führen, Funktionen automatisch ausführen und Fragen beantworten. Die Bots sowohl für Slack als auch für Teams sind teilweise bereits vorhanden und lassen sich über den Microsoft Store oder die Slack Website erweitern.

Preise von Teams und Slack im Vergleich

Wer sich für Teams entscheidet, erhält nicht nur dieses Produktivitätstool, da es nicht einzeln verfügbar ist, sondern nur als Teil von Office 356 Business Premium. Ein Abonnement kostet 10,50 € im Monat.

Slack ist da die günstigere Variante. Es ist im Gegensatz zu Teams einzeln erhältlich und für kleine Teams sogar kostenlos. Für größere Teams ist es ab 6,25 € pro Nutzer im Monat zu erstehen.

Spielereien und zusätzliche Features

Zur Arbeit gehört auch das Vergnügen: Die Chatprogramme von Slack und Teams enthalten beide eine große Auswahl an Emojis, Sticker, GIFs und Memes, mit denen man Arbeitskollegen unterhalten kann. In Teams gibt es zusätzlich einen Meme- und Sticker-Editor zum Erstellen von eigenen Memes und Stickern.

Verfügbare Sprachen

Teams ist in mittlerweile mehr als 25 Sprachen verfügbar, Slack bietet derzeit nur die fünf Sprachen Englisch, Deutsch, Französisch, Spanisch und Japanisch an.

Fazit: Slack vs. Teams

Es sind die Feinheiten, die Slack und Teams unterscheiden. Das Funktionenspektrum ist nahezu identisch. Für eine übergreifende Integration innerhalb von Microsoft-Systemen und der Kompatibilität von Dritt-Apps und Nicht-Nutzer ist jedoch Teams die bessere Wahl.

Der Vorteil von Slack könnte sein längeres Bestehen sein, da es die ersten Kinderkrankheiten bereits überwunden hat. Außerdem legt Slack mit der 2-Faktor-Authentifizierung und ein SAML-basiertes einmaliges Anmelden (SSO) großen Wert auf Sicherheit, die wegen der flächendeckenden Integration von Teams in eine Vielzahl von Anwendungen nicht so leicht zu überprüfen ist und mehr Angriffsfläche bietet.

Teams individuelle Nutzerzahlen sind nicht genau bestimmbar, aber 329.000 Organisationen und 135 Mio Office 365 User sprechen für sich. Aber auch Slack wird von immer mehr Nutzern verwendet, mittlerweile zählt es 10 Millionen täglich aktive Nutzer, sodass es das Potenzial hat, zum Standard zu werden und die Kompatibilität in Zukunft möglicherweise kein Problem mehr darstellt.