Wann kommt die KI-Steuer?

Wärmepumpen, E-Fuels, Drogenlegalisierung – die Ampel-Regierung scheut sich nicht vor heißen Eisen. Leider verbrennt sie sich scheinbar ziemlich oft die Finger, lösen ihre politischen Entscheidungen und Diskurse beim Bürger jedoch vor allem oft eines aus: Kopfschütteln.

Jetzt versetzt ein neues Vorhaben vor allem Computer- und Technik-Fans in Aufruhr: Wie das Handelsblatt berichtet, erwägt die Bundesregierung die Einführung einer KI-Steuer. Aber wie genau wird die Umsetzung aussehen? Werden sich Verbraucher zukünftig mit einer weiteren Medienabgabe wie dem Rundfunkbeitrag abfinden müssen? Eine Art GEZ-Gebühr für die Nutzung von KI-Lösungen? Tatsächlich haben rot-grüne Politiker etwas ganz anderes im Sinn.

Wann kommt die KI-Steuer?
© deagreez
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Wie funktioniert eine KI?

Die Funktionsweise einer KI (Künstliche Intelligenz) ist ein komplexes und faszinierendes Thema. KI-Systeme sind dazu konzipiert, menschenähnliche Intelligenz und Fähigkeiten zu imitieren und zu automatisieren.

Zuerst wird eine Menge an Daten, oft als Trainingsdaten bezeichnet, von den KI-Lösungen genutzt. Es wird von der KI-Software erwartet, dass sie Muster, Zusammenhänge und Strukturen in diesen Daten erkennt. Dies wird erreicht, indem Algorithmen implementiert werden, die das maschinelle Lernen (Machine Learning) ermöglichen. Die Ergebnisse dieses Prozesses werden dann verwendet, um Entscheidungen zu treffen, Vorhersagen zu prognostizieren oder Aufgaben auszuführen.

In der Regel werden von KI-Unternehmen hoch entwickelte Software- und Hardware-Technologien eingesetzt, um diese Prozesse zu optimieren. Die genutzte KI-Software wird so programmiert, dass sie in der Lage ist, kontinuierlich zu lernen und sich anzupassen. Diese Fähigkeit unterscheidet KI-Lösungen von herkömmlicher Software.

KI-Lösungen können z. B. für die automatisierte Verarbeitung natürlicher Sprache (NLP), für die Vorhersage von Aktienkursen oder für die Erkennung von Mustern in medizinischen Bildern entwickelt werden.

KI-Anwendungen sind ein weiterer wichtiger Aspekt des Gebiets der künstlichen Intelligenz. Es handelt sich hierbei um spezifische Implementierungen der KI-Technologie, die in bestimmten Anwendungsfeldern oder Branchen zum Einsatz kommen. KI-Anwendungen sind in der Regel speziell auf die Bedürfnisse und Anforderungen des jeweiligen Anwendungsbereichs zugeschnitten.

Welche Arten von KI gibt es?

In der Welt der KI-Lösungen werden verschiedene Arten und Kategorien unterschieden. Diese Unterteilungen ermöglichen ein besseres Verständnis der breiten Anwendungsmöglichkeiten von künstlicher Intelligenz in verschiedenen Branchen und Kontexten.

KI-Lösungen werden in drei Hauptkategorien unterteilt:

  • Schwache KI (auch als schmale KI bekannt)
  • Starke KI
  • Superintelligente KI

Schwache KI-System vs. starke KI-Lösungen

Die schwache KI ist darauf spezialisiert, bestimmte Aufgaben auszuführen, wie z.B. Spracherkennung oder Texterkennung. Starke KI-Lösungen hingegen besitzen die Fähigkeit, jede intellektuelle Aufgabe, die ein Mensch erledigen kann, auszuführen.

Superintelligente KI hingegen wird von KI-Unternehmen so weit entwickelt, dass sie menschliche Intelligenz in verschiedener Hinsicht übertreffen kann.

Branchenspezifische KI-Lösungen

KI-Systeme, die in einer Vielzahl von Branchen eingesetzt werden, sind spezifisch auf die Anforderungen ihrer jeweiligen Anwendungsbereiche ausgerichtet. Im Finanzwesen werden beispielsweise KI-Systeme zur Vorhersage von Aktienkursen, zur Risikobewertung oder zur Erkennung von betrügerischen Transaktionen genutzt. In der Medizin werden KI-Lösungen zur Erkennung von Krankheiten, zur Vorhersage von Patientenrisiken oder zur Unterstützung von Ärzten bei der Diagnosestellung verwendet.

Im Bereich der KI-Prozessoptimierung werden KI-Systeme eingesetzt, um Geschäftsprozesse zu verbessern und effizienter zu gestalten. Diese Systeme können beispielsweise dabei helfen, Arbeitsabläufe zu automatisieren, Entscheidungsprozesse zu verbessern oder Ressourcen effektiver zu nutzen.

Im Bereich der KI-Texterkennung hingegen werden KI-Systeme eingesetzt, um Texte aus Bildern oder Dokumenten zu extrahieren und zu verarbeiten. Diese Systeme können beispielsweise in der Verarbeitung von gescannten Dokumenten, in der automatischen Übersetzung von Texten oder in der Erkennung und Klassifizierung von Texten in sozialen Medien eingesetzt werden.

Im Personalwesen können KI-Lösungen dabei helfen, Bewerbungen zu verarbeiten, Kandidaten zu bewerten oder das Onboarding von neuen Mitarbeitern zu automatisieren. Im Finanzwesen können KI-Systeme zur Risikobewertung, zur Vorhersage von Markttrends oder zur Automatisierung von Buchhaltungsprozessen dienen.

Was steckt hinter der KI-Steuer?

Private Anwender können insofern aufatmen, als sie nicht vom Staat für die Nutzung von KI-Technologie zur Kasse gebeten werden würden. Schließlich haben wir alle zumindest ein Smartphone. Auch in Autos, technische Geräte oder Smart-Home-Devices wird heutzutage vermehrt KI-Technologie verbaut. Einer KI-Steuer für private Anwender könnte der Durchschnittsbürger also kaum entrinnen.

Betreffen würde die Besteuerung von KI-Lösungen jedoch ausschließlich gewerbliche Anbieter wie Unternehmen, Verlage, Dienstleister und ähnliche Organisationen. Im Fokus der Politiker stehen dabei jedoch nicht die KI-Unternehmen selbst, also die Firmen, die KI-Systeme entwickeln. Betroffen wären Institutionen, die KI-Software oder KI-Services kommerziell nutzen oder anwenden. Wenn zum Beispiel Unternehmen KI für den Kundensupport, für die Fertigung oder zur Erstellung von Online-Inhalten nutzen, müssten sie eine entsprechende KI-Steuer für die Nutzung entrichten. Die Höhe der Besteuerung der KI-Systeme, die Form der Berechnung und eventuelle Absetzungsmöglichkeiten stehen noch in den Sternen.

Die Politik schlägt damit in eine ähnliche Kerbe wie mit der sogenannten Techniksteuer, die schon vor längerer Zeit ins Gespräch gebracht wurde. Hintergrund der KI-Steuer ist ein Ausgleich für die Arbeitsplätze, die durch technische Innovationen im Bereich KI-Lösungen verlorengehen. Doch wie sinnvoll ist eine KI-Steuer wirklich?

Die Vorteile der KI-Steuer

Zur eventuellen Einführung einer KI-Steuer äußerten sich u.a. Grünen-Fraktionsvize Andreas Audretsch und der derzeitige Co-Chef der SPD-Linken, Sebastian Roloff. Für sie steht vor allem im Fokus, die Besteuerung von Kapitaleinkommen höher und das Besteuern des Arbeitseinkommens geringer zu gestalten.

Die Idee hinter der KI-Steuer:

Die zunehmenden Innovationen im Bereich Künstliche Intelligenz kosten Arbeitsplätze. So hat beispielsweise IBM Deutschland zuletzt Tausende Arbeitsplätze zugunsten von KI-Systemen gestrichen. Auch der Springer-Konzern setzt in puncto Layout vermehrt auf KI-Lösungen. Nicht alle Angestellten haben die Möglichkeit, zeitnah in einen neuen Job zu wechseln. Das belastet die Sozialsysteme und hat darüber hinaus den Verlust von Einnahmen von Krankenkassen und Rentenversicherung zur Folge. Diese finanziellen Verluste müssten eventuell durch zusätzliche Belastungen der Steuerzahler, insbesondere der Arbeitnehmer, ausgeglichen werden. Statt die Kosten also auf die Bürger umzulegen, würden sie durch die Besteuerung der KI an die Unternehmen weitergegeben. Klar ist jedoch nicht, ob jede Firma, die Künstliche Intelligenz nutzt, KI-Steuer entrichten soll oder nur Firmen, die nachweislich Arbeitsplätze durch KI-Lösungen ersetzen. Fest steht auch noch nicht, ob die sich eine KI-Steuer auf die gesamte Breite der Nutzung künstlicher Intelligenz erstrecken würde oder nur auf bestimmte Segmente.

Nachteile der Besteuerung von KI-Lösungen

Kritik an der KI-Steuer kommt vor allen aus den Reihen der Industrie und der Arbeitgeber. Es wird darauf hingewiesen, dass Belastungen für Unternehmen, die KI nutzen, zu weniger Initiative und Investitionen auf diesem Gebiet führen kann. Vor allem in Bezug auf die Wettbewerbsfähigkeit gegenüber führenden Industrienationen wie den USA oder China, die Deutschland in puncto KI-Software sowieso um einiges voraus sind, könnte sich das nachhaltig negativ auswirken. Zu bedenken ist auch, dass KI-Steuern eventuell an die Verbraucher weitergegeben werden könnten. Im Endeffekt könnte das viele Produkte zukünftig noch verteuern.

Verwiesen wird auch auf den derzeitigen Fachkräftemangel, der die Wirtschaft nachhaltig schwächt. KI-Lösungen stellen mitunter eine Alternative zu fehlenden Fachkräften dar. Eine KI-Steuer könnte ein Unternehmen, das unter dem Mangel an Arbeitskräften leidet, noch zusätzlich belasten, ganz abgesehen davon, dass die Firmen in den meisten Fällen auch Lizenzgebühren an die KI-Unternehmen für die Nutzung von KI-Lösungen bezahlen.

Argumentiert wird außerdem mit der enormen Produktionssteigerung, die durch ein KI-System erreicht werden kann. Vor allem vor dem Hintergrund, dass Deutschland im Vergleich zu anderen Industrienationen in der Wirtschaftsleistung je Arbeitsstunde zurückliegt. Neoliberale Kreise kritisieren, dass in Bezug auf den Arbeitsmarkt KI-Lösungen weniger als Konkurrenz, sondern eher als Unterstützung der Arbeitnehmer wahrgenommen werden sollten. Angeführt wird hier die Human Friendly Werte Charta, die sozusagen eine faire Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine definiert. In diesem Zusammenhang wäre weniger eine KI-Steuer als vielmehr eine staatliche Unterstützung im Bereich KI-Anwendungen wünschenswert, vor allem für KMU und Start-ups. An dieser Stelle sei jedoch erwähnt, dass sich die Aussagen der Politiker in erster Linie auf die Besteuerung von Großfirmen bezogen.

Wann kommt eine KI-Steuer?

Wie die Erwägung einer eventuellen KI-Steuer eingeschätzt wird, ist letzten Endes stark von der subjektiven Sicht aus der jeweiligen arbeitsmarkbezogenen Position abhängig. Unternehmen, die KI nutzen, können allerdings erst einmal aufatmen. Wie viele andere politische Entschlüsse auch, wird die Umsetzung der KI-Steuer einige Zeit in Anspruch nehmen. Darüber hinaus betonten die Politiker, dass eine Besteuerung von KI-Lösungen nicht beschlossen sei und derzeit auch nicht fest auf der Agenda der Koalition stehe. Momentan gibt es also weder für Anwender noch für Firmen, die KI-Lösungen nutzen, noch für die KI-Unternehmen selbst in Deutschland Anlass, sich zeitnah mit dem Thema KI-Steuer auseinanderzusetzen.

Auf lange Sicht kann es jedoch nicht schaden, diese Möglichkeit in Betracht zu ziehen. Das gilt vor allem für Unternehmen, die Künstliche Intelligenz fest in ihren Geschäftsalltag integriert und keine Alternative in petto haben. Gerade diese Firmen sollten für die eventuelle Einführung einer KI-Steuer gewappnet sein.

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