Digitale Transformation im Portrait: Corona-Edition

Digitalisierte Transformation? Transformierte Digitalisierung?
Digitalisierung, Internet der Dinge, KĂŒnstliche Intelligenz, User Experience und jetzt auch noch digitale Transformation? Erschlagen von den Buzzwords der heutigen Zeit kann man schnell den Durchblick verlieren. Insbesondere seit Beginn der Corona-Pandemie wurde der Schrei um zwei der oben gelisteten Wörter immer gröĂer: Digitalisierung und digitale Transformation. WĂ€hrend das eine reine Ăbertragung von analog zu digital meint, steckt in der Transformation ein viel schwerwiegender Prozess. Eine neue Evolutionsstufe fĂŒr Unternehmen. Wer sich auf diesen Prozess einlĂ€sst, kann die unternehmerische Zukunft neu definieren. Das Business wird neu auf die digitalen Anforderungen ausgerichtet.
Vom Selbstzerstörungsmechanismus zum Wegweiser
In der Theorie klingt eine Neuausrichtung zunĂ€chst immer vielversprechend. Neue Anforderungsprofile werden gematcht, dem E-Commerce wird mehr Beachtung geschenkt, Prozesse können optimiert und dadurch effizienter durchlaufen werden und vieles mehr. Doch rĂŒttelt die digitale Transformation an den Grundpfeilern eines jeden Unternehmens. Mit dem Business Modell steht und fĂ€llt eine Firma. Es wurde und wird von disruptiven VerĂ€nderungen gesprochen â bis ein Virus uns begrĂŒĂte. Seitdem mussten Unternehmen im Schnelldurchlauf Prozesse digitalisieren. Alt eingefahrene Traditionen wurden vom Staub befreit und erhielten das vielleicht lang ersehnte Update 4.0. Der nĂ€chste Schritt zur gĂ€nzlichen Transformation samt ihren VorzĂŒgen scheint nun gar nicht mehr so fremd. Vielleicht ist sie sogar die neue Maxime erfolgreichen Unternehmertums.
Ohne Technik â Ohne Sinn
Wer sich auf papierbasierte Prozesse in Zeiten von Homeoffice verlĂ€sst, wird frĂŒher oder spĂ€ter wohl noch eine Brieftaube losschicken. Im Zuge des Lockdowns blieb keine groĂe Wahl. Im Eiltempo wurden ProduktivitĂ€tstools wie Microsoft Teams oder Slack eingefĂŒhrt, Cloud Software bereitgestellt und Mitarbeiter ĂŒber Nacht in das New Work Thema eingebunden. Vieles davon verlief nahezu automatisch. Dass dadurch jedoch der Grundstein fĂŒr die Digitalisierung und somit auch der Startschuss fĂŒr eine digitale Transformation gegeben wurde, geht im Chaos des Pandemie-Alltags unter.
Digitale Transformation ist kein Ponyhof
Die Bedeutung fĂŒr den digitalen Wandel ist nicht mehr abzuerkennen. Dass es kein leichter Weg fĂŒr viele Unternehmen â insbesondere im traditionsreichen Mittelstand â sein wird, steht auĂer Frage. Neben einer softwareseitigen Anpassung muss auch die Unternehmenskultur in die digitale Welt ĂŒbertragen und damit zumindest in Teilen angepasst werden. Mitarbeiter auf diese neue Reise einzustimmen, wird ein Kraftakt, der jedoch nicht unbelohnt bleiben wird. Die Zeit des Stillstandes kann genutzt werden, um den Anschluss in einer neuen Generation der Wirtschaft nicht zu verlieren.