Ein weiterer Schritt in eine neue Richtung – die OKR-Methode für Unternehmen

Eine Unternehmensmodell ist vielerorts in aller Munde. Die OKR Methode ermöglicht es Firmen, ihre Ziele klar zu formulieren und dauerhaft im Blick behalten zu können. Dabei rückt die Frage in den Mittelpunkt, was die gestellte Aufgabe eigentlich für einen Nutzen erzielt und kann damit für Transparenz im Arbeitsalltag und für mehr Zufriedenheit bei den Mitarbeiter*innen sorgen. Aber, was genau steckt dahinter und wie können OKRs sinnvoll angewendet werden?
Ein weiterer Schritt in eine neue Richtung – die OKR-Methode für Unternehmen
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Erstellt von Mareike vor 3 Jahren
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Definition OKR

Um diese Fragen beantworten zu können, soll zuerst näher auf den OKR Begriff eingegangen werden. Was bedeutet dieser eigentlich? OKR ist die Abkürzung für Objectives and Key Results, zu Deutsch lautete diese Bezeichnung also „Ziele und Kern- und Schlüsselergebnisse“. Die Idee dahinter ist verständlicher: Ein Unternehmen definiert gemeinsam mit allen Mitarbeitenden quartalsweise fünf Ziele und für diese Ziel jeweils maximal vier Kernergebnisse. Diese Management-Methode brachte beispielsweise Google weit nach vorne. Die Organisation der OKRs ist dabei von bereits bestehenden Strukturen losgelöst anwendbar und zielt auf die hohe Einbeziehung der Mitarbeiter*innen und deren Ideen und Anregungen.

Wie alles begann

In den 1970er Jahren suchte das Unternehmen Intel, welches sich auf die Produktion von Speicherchips spezialisierte, eine Möglichkeit, auf dem Markt erfolgreicher zu werden. Mit der OKR-Methode gelang dieses Vorhaben. Andy Grove holte sich seine Ideen vom US-amerikanischen Ökonom Peter Drucker, der das Modell „Management by Objectives“ entwickelte.

John Doerr, der einst bei Intel arbeitete und die OKR-Methode dort vorantrieb, machte diese auch innerhalb der Firma Kleiner Perkins populär. Da Kleiner Perkins Anteile von Google besaß, war dies der erste Schritt, um Google zum Erfolg zu verhelfen. Seit 1999 sind die OKRs dort im Einsatz. 2013 machte Google sein Erfolgsrezept mit dem Titel „How Google sets goals: OKR“ öffentlich und motivierte seither viele Start-ups, Konzerne und Unternehmen es ihnen auf diese Weise gleichzutun.

Funktionsweise der OKR-Methode

Im Folgenden wird nun veranschaulicht, wie die Funktionsweise des OKR-Modells aufgebaut ist. In nur wenigen Schritten lassen sich Ziele und Kernergebnisse formulieren. Dafür müssen lediglich drei Fragen innerhalb des Unternehmens, der einzelnen Abteilungen und Mitarbeiter*innen beantwortet werden:

  1. Was ist die Unternehmensvision?
  2. Zu Beginn geht es um die Frage, welche Vision das Unternehmen antreibt. Worum geht es wirklich? Was macht uns aus? Die Vision wird von der Führungsposition entwickelt und dann zusammen mit den verantwortlichen Abteilungsleiter*innen bzw. mit dem ganzen Team zusammen besprochen und weiter ausgearbeitet. Kann die Vision in kleinere Missionen für einzelne Abteilungen im Unternehmen aufgeteilt werden? Dann sollte dies geschehen, damit für alle klar erkenntlich wird, in welche Richtung es gehen soll.

    Wenn die Vision steht, werden die Ziele definiert.

  3. Welche Objectives (Ziele) hat das Unternehmen?
  4. Wenn es um die Objectives, also den Zielen des Unternehmens geht, ist es ratsam, im Auge zu behalten, was das Unternehmen eigentlich genau erreichen will. Diese Ziele können breit gefächert sein – von Umsatzsteigerung bis Produktetablierung auf dem freien Markt kann alles vertreten sein. Das Wichtige dabei ist, dass nicht die Chefpositionen entscheiden, welche Ziele erreicht werden sollen, sondern die Mitarbeiter*innen. Das ist insofern sinnvoll, da diese meist „näher“ am Geschehen sind und wissen, wie sie ihre Aufgabenbereiche optimieren können, um die von ihnen angestrebten Ziele zu erreichen.

    Wenn die Ziele formuliert sind, geht es nun daran, sie mit Kernergebnissen zu unterfüttern.

  5. Welche Key Results (Kernergebnisse) werden bearbeitet?
  6. Hier ist das „Wie“ entscheidend, denn die Key Results, also Kernergebnisse, geben an, auf welche Weise die entsprechenden Ziele erreicht werden sollen.

Die verfassten OKRs sollten für alle einsehbar sein. Ob auf einem Whiteboard oder einer dafür verwendeten Software, die von Software Agenturen entwickelt werden kann. Dies kann ein Schritt in Richtung digitale Transformation darstellen. Nur so wird Transparenz innerhalb des Unternehmens geschaffen, da jede Person weiß, woran die andere gerade arbeitet.

Vorteile und Nachteile

Ob die OKR-Methode für alle Unternehmen die richtige Wahl ist, kann nicht allgemeingültig beantwortet werden. Eine Übersicht der Vor- und Nachteile dieses Managementführungs-Modells kann helfen, sich dafür oder dagegen zu entscheiden. Dies sollte eine individuelle Entscheidung eines jeden Unternehmens sein und innerhalb des Teams besprochen werden.

Vorteile Nachteile
Unternehmen werden darauf ausgerichtet, sich auf große Ziele zu fokussieren. Fehlende Disziplin führt das Unternehmen nicht zum Erfolg.
Mitarbeiter*innen werden eingebunden und erhalten Verantwortung, welche sie wiederum motiviert. Nicht jeder Mensch ist ziel-orientiert und daher für dieses Modell nicht empfänglich.
Der Fokus liegt auf den einzelnen wichtigen Zielen und nicht auf der großen Masse, die oft nur halbherzig bearbeitet werden kann. Entscheidend ist der regelmäßige Kontakt zwischen der Führungsebene und den Mitarbeiter*innen, der nicht immer stattfindet.
Die Zusammenarbeit der Mitarbeitenden steht im Mittelpunkt. Die OKRs müssen von allen Menschen im Unternehmen (ob Management-Ebene oder Mitarbeiter*in) umgesetzt und konsequent umgesetzt werden.
Transparenz wird geschaffen, indem für alle klar ersichtlich ist, wer an welcher Sache arbeitet. Transparenz kann bei den Mitarbeiter*innen Angst vor Überwachungen und der übermäßigen Kontrolle ihrer Tätigkeiten auslösen.

Fazit

Um die OKR-Methode leben zu können, braucht es kein großes Spitzenunternehmen wie Google oder Amazon. Auch Kleinunternehmen können von dieser Arbeitsführungsmethode profitieren. Wichtig ist die Bereitschaft aller, sich auf die OKRs einzulassen und sie ihn ihre Arbeitsprozesse zu integrieren. Vielleicht ein gutes Unternehmensziel für das neue Jahr 2021?

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